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Leserbrief Verantwortungslose Propaganda

Sehr geehrte Frau Dr. Baum,
ich habe mir Ihren Ratschlag zu Herzen genommen und darüber nachgedacht, was gegen Propaganda hilft. Hierbei habe ich, wie von Ihnen empfohlen eins und eins zusammengezählt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es Ihnen nicht um das Wohl der Menschen, auch nicht um das Wohl des deutschen Volkes, sondern offensichtlich nur um das Wohl Ihrer Partei geht. Anders ist mir nicht erklärbar, weshalb Sie und die AfD den menschengemachten Klimawandel wider aller wissenschaftlicher Erkenntnisse weiter leugnen. Als Partei, die nur einen wirklichen Programmpunkt hat (Nationalismus / Fremdenfeindlichkeit) ist es natürlich schwierig, wenn die Zahl der bei uns ankommenden Flüchtlinge zurückgeht. Deshalb geht es Ihnen wohl darum, den Klimawandel zu fördern, um die Fluchtursachen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge zu verstärken. In der Hoffnung Ihre Rechnung: „Mehr Flüchtlinge = mehr AfD-Wähler“ geht auf. Derartige Propaganda ist somit schlichtweg völlig verantwortungslos. Unerträglich ist aber auch, gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr offenbar wird, wie viel sexueller Missbrauch an Kindern in Deutschland in der Vergangenheit geschehen ist, von einer „Vergewaltigung“ von Kindern und von Missbrauch von Schutzbefohlenen zu reden. Zumal schon der Inhalt Ihrer Behauptung, Kindergarten und Schulkinder seien gezwungen worden, an politischen Demonstrationen teilzunehmen, völlig fehl geht. Mir ist nicht ersichtlich, dass Schulkinder von irgendjemandem gezwungen wurden, zur Demonstration der „Fridays For Future“-Bewegung in Tauberbischofsheim zu gehen. Offensichtlich ist es doch so, dass die Schülerinnen und Schüler aus eigenem Antrieb es für wichtiger erachten, sich für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einzusetzen, anstatt die Schule zu besuchen, und sogar bereit sind, für dieses „Schulschwänzen“ Sanktionen in Kauf zu nehmen. Bei der Demo in Tauberbischofsheim, bei der ich übrigens selbst anwesend war, ist zwar zutreffend, dass eine Kindergartengruppe mit ihren Erzieherinnen an der Demo teilgenommen hat, was ich gut und richtig finde, da es insbesondere um ihre Zukunft geht und die Eltern der Kinder hier sicherlich keine Einwendungen hatten. Ihre Behauptung, dass Sie so etwas nur aus totalitären Systemen kennen, zeigt, dass Sie den Sinn und Zweck der Demonstration wohl nicht verstanden haben. Die „Fridays For Future“-Demonstrationen richten sich ja gerade gegen die Politik der „Herrschenden“ und unterstützt diese eben gerade nicht. Also Frau Dr. Baum zählen sie doch bitte mal eins und eins richtig zusammen und unterlassen Sie Ihre hasserfüllte, hetzerische Wortwahl.

Rolf Grüning, Tauberbischofsheim
Kreisvorsitzender DIE LINKE

“Klimanotstand anerkennen”

Antrag im Bundestag von DieLinke am 28.06.:
“Klimanotstand anerkennen”
Wurde abgelehnt,mit deutlicher Mehrheit.
Das Abstimmungsverhalten zeigt eine klare Haltung der Parteien bezüglich Klima/Umweltschutz: die nächste Wahl wird kommen.. 😉

#Fakten #FridaysForFuture #Klimakrise
Quelle: https://twitter.com/VolkerL5/status/1149668440833064961

Leserbrief: Zu „Schule schwänzen wichtiger“ (FN, 13. April)

Herr Scheidel weiß es ganz genau: Die Schüler, die freitags für die Rettung unseres Klimas auf die Straße gehen, sind alle umweltverschmutzende Kiffer, denen das Klima völlig egal ist. Aber muss ein Schüler, um schwänzen zu können, auf eine Kundgebung gehen? Der Klimawandel bedroht in der Tat die Zukunft der jungen Generation, die auch noch gerne auf unserer Erde alt werden möchte. Und was macht die Politik? Sie stellt die Interessen der Wirtschaft, genauer der Großkonzerne, vor den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Gewinnmaximierung vor dem Recht auf Leben. Dafür werden sogar Gesetzestexte von Konzernvertretern formuliert. Um dieser Macht des Geldes etwas entgegen zu setzen und die Regierenden dazu zu bewegen, ihre demokratisch legitimierte Macht auch gegen scheinbar übermächtige Konzerne auszuüben, ist sehr, sehr, sehr viel Druck der Betroffenen, der Menschen erforderlich. Eine Demonstration am Samstag bewirkt da gar nichts. Es macht für Gewerkschaften auch keinerlei Sinn und bringt garantiert keinen Erfolg wenn an den arbeitsfreien Wochenenden gestreikt würde. Dann hätten wir heute noch die 60-Stunden-Woche bei einem Durchschnittslohn von 4,50 Euro.

Nein, Herr Scheidel, die Jugendlichen, ich habe mit einigen gesprochen, die freitags bei den Kundgebungen mitmachen, sind engagierte Schüler, denen es um ihre (unsere) Zukunft geht, und das Umsetzen was sie in der Schule gelernt haben: Wir leben in einer Demokratie, die mündige Bürger, die sich für ihre Rechte und für die Belange der Menschheit einsetzen, erfordert. Die inzwischen auch konkretisierten Forderungen der „Fridays for Future“-Bewegung sind nicht einmal utopische Spinnereien, sondern realisierbare, unbedingt erforderliche Maßnahmen, um zumindest die international vereinbarten Klimaziele noch zu erreichen. Mein Fazit: Scheidel, ungenügend, 0 Punkte, setzen. Schüler, sehr gut, 15 Punkte, weiter so!

Rolf Grüning, Kreisvorsitzender Die Linke