Archiv für den Monat: März 2020

500 € mehr Grundgehalt in der Pflege

Entschlossen und solidarisch gegen den Pflegenotstand

Spätestens seit Corona wissen es alle: In der Pflege in Deutschland herrscht Notstand. In den Krankenhäusern sind Stationen unterbesetzt. Seit Jahren. Wenn die Arbeitsbelastung steigt, steigt auch das Risiko im Krankenhaus zu sterben: Etwa 15 000 Menschen sterben in einem „normalen“ Jahr in Deutschland an Krankenhausinfektionen. Die Hälfte könnte durch bessere Hygiene verhindert werden. Im Alltag auf Station reicht die Zeit nicht einmal für die Desinfektion der Hände. Pflegekräfte halten den Stress nicht mehr aus und werden krank oder verlassen den Beruf. Plötzlich werden Fragen gestellt, die Menschen viele Menschen bis ins Mark treffen: Wer bekommt ein Beatmungsgerät? Kann ich meine Krebs-Operation durchführen lassen oder wird das Krankenhaus mit Corona ausgelastet sein? Wie sicher sind meine Angehörigen? Wie sicher bin ich selbst im Pflegeheim? Werden die Pflegekräfte abgezogen und im Krankenhaus eingesetzt werden?

In der Corona-Krise sind die vielen Risse und Mängel des Gesundheitssystems und in der Pflege offensichtlich geworden. Jahrelang wurden die Krankenhäuser auf Markt und Profit zugeschnitten, es musste sich „rechnen“: Die Betten und Stationen müssen immer (fast) ausgelastet sein. Wenn der Bedarf dann steigt wie jetzt mit Corona, gibt es keine Reserven. Das ist schlechte Planung und schlechte Politik, die Tausende Menschen das Leben kosten kann.  Pflegenotstand ist lebensgefährlich – für die Beschäftigten und für Patientinnen und Patienten!

Gemeinsam machen wir Druck:

  • Für 500 Euro mehr Grundgehalt für alle in der Pflege
  • Für 100 000 mehr Pflegekräfte im Krankenhaus
  • Für 100 000 mehr Pflegekräfte in der Altenpflege
  • Für einen gesetzlichen Personalschlüssel, der sich am tatsächlichen Bedarf bemisst!
  • Für Schutz der Beschäftigten: mit Schutzkleidung und ausreichend Desinfektionsmittel.
  • Für eine Pflege-Voll-Versicherung, die alle Bedarfe der Gepflegten abdeckt.

Ich bin dabei und kämpfe mit gegen den Pflegenotstand:
https://www.pflegenotstand-stoppen.de/aufruf-unterzeichnen/

Solidarität statt Festung Europa

Solidarität statt Festung Europa

Seit bald zwei Wochen erleben wir das nächste grausame Kapitel der EU-Grenz-Politik. Der schmutzige Pakt mit Erdogan rächt sich und nun sitzen zehntausende Menschen in Schlamm und Kälte im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Griechenland. Die Europaabgeordnete Özlem Alev Demirel reiste bereits letzte Woche, unmittelbar nach Bekanntwerden der Ereignisse, gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Michel Brandt ins Grenzgebiet.

Was sie dort sehen mussten, schockierte die Abgeordneten: „Die Szenen, die sich vor unseren Augen abspielen, sind einfach unmenschlich. Geflüchtete werden hier zum Spielball machtpolitischer Interessen. Überall sieht man erschöpfte Menschen, die von der einen Seite zu der anderen Seite getrieben werden.“ Auch die Europaabgeordnete Cornelia Ernst verurteilte das Handeln der EU-Spitzen: „Jeder Deal mit einem Mann wie Erdoğan wird früher oder später scheitern, die Frage ist nur, wie viele Menschen dann den Preis dafür zahlen werden. Die Absicht der EU-Verantwortlichen, einen neuen Pakt mit der Türkei zu schließen, ist deshalb hochgradig unverantwortlich.“